Inhalt: buchprofile-Rezension Recherchen über seine neue Arbeitgeberin führen René auf die Spur eines brisanten Abschnitts der DDR-Vergangenheit. Als im Zuge der Energiewende die Rechtsabteilung eines AKW-Betreibers abgewickelt wird, verliert auch Martin Jäger seinen Job und wird am nächsten Tag erhängt auf seinem Dachboden aufgefunden. Sein ebenfalls entlassener Kollege René stößt in Jägers Unterlagen auf den Kontakt zu einem erfolgreichen Energie-Investmentfonds in London, dessen Vorsitzende Anna Smoktun ihm umgehend eine attraktive neue Stelle anbietet. Da diese aus einem Nachbardorf von Renés Heimatstadt in Thüringen stammt und ihr Name durch zweifelhafte Geschäfte während der Wende bekannt wurde, entschließt er sich, zunächst einige Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt er nicht nur auf ein außergewöhnliches menschliches Schicksal zur Zeit der DDR und der Sowjetunion, sondern entdeckt auch eine Verbindung zwischen der Stasi, dem KGB und der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung, in deren Licht Jägers Tod zunehmend weniger wie ein Selbstmord erscheint. - Mit der Fokussierung auf die Vergangenheit der weiblichen Protagonistin im Hauptteil des Romans werden die Erwartungen des Lesers durchkreuzt, zeichnet sich doch zu Beginn eine aktuelle Handlung im gegenwärtigen Energiesektor ab, auf die erst im Schluss wieder zurückgeführt wird. Erzählerisch jedoch überzeugt der Roman in jeder Hinsicht, insbesondere die Beschreibungen der Milieus, in denen René sich bewegt - die wohlhabenden Kreise in Frankfurt und London im Kontrast zur elterlichen Sozialwohnung im ländlichen Thüringen - sind sehr gelungen. Zu empfehlen. Marlene Knörr Schlagworte:Aussteiger, Fukushima, Reaktorunfall Systematik: Roman Umfang: 327 S. Standort: Roman Ladi ISBN: 978-3-7117-2028-3
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