Der E-Mail-Verkehr zwischen Großvater und Enkelin: ehrlich, provozierend und ein Zeugnis großer Zuneigung. Opa wagt sich in die Welt des Internets und beginnt mit seiner Enkelin Mirjam einen regen Austausch. Diese bewegt sich als "digital native" im Netz nicht nur geschickter, sondern muss auch mit Cybermobbing und dessen Folgen kämpfen. Der Großvater ringt mit seiner Depression und anderen Gebrechen des Alters. Sie erzählen sich von ihrem Alltag, kommentieren die Ansichten des anderen und sind sich sehr nahe. - "Der Unterschied in der Verrücktheit von vierzehnjährigen Mädchen und beinahe achtzigjährigen Männern ist, dass die Mädchen an ihr leiden und die alten Männer sich an ihr vergnügen." Viele solcher Sätze, die auch geflügelte Zitate sein könnten, sind in diesem schmalen Band zu finden. Die sprachliche Meisterschaft des achtzigjährigen Autors spiegelt sich auch im Inhalt. Nicht nur die Sphären der Pubertät und des Alters werden treffend entworfen, auch der Raum der Begegnung zwischen den Generationen ist wunderbar gestaltet. Und das in nur wenigen Sätzen und skizzenhafter Beschränkung. - Dem Büchlein sind viele Leser/-innen zu wünschen, gerne aus allen drei Generationen!
Inhalt: Borro-Rezension Wie eine ideale Hausgemeinschaft über persönliche Schicksalsschläge hinweghelfen könnte - wenn es sie denn gäbe.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Dies muss "Paul, dem die Eltern abhanden gekommen sind" (S. 159), in Peter Härtlings neuestem Jugendroman schmerzlich erfahren. Dennoch hat der 13-jährige Junge noch Glück, denn er wohnt in einem ganz besonderen Haus; einem Haus, in dem sich die verschiedenen Parteien zwar immer mal zanken, in dem aber dennoch, wenn es darauf ankommt, alle füreinander da sind. So wird Paul, dessen Mutter berufsbedingt in New York lebt und dessen Vater, wohl weil die Ehefrau ihn verlassen will, wochenlang in einer psychiatrischen Klinik verbringen muss, abwechselnd von verschiedenen Personen im Haus versorgt und umsorgt. Selbstverständlich stehen ihm alle Türen offen und jeder ist bereit, ihn bei Tag und bei Nacht in seinen vier Wänden aufzunehmen! Dass dies dennoch kein hinreichender emotionaler Ersatz für den Jungen sein kann, versteht sich. Und so revoltiert Paul auch hin und wieder und der Roman schließt dann doch einigermaßen realistisch, halb zuversichtlich, halb melancholisch und mit offenem Ende. Man muss als Leser sagen: Gott sei Dank, denn sonst wäre das geballte Gutmenschentum in diesem "Idealhaus" etwas schwer zu ertragen gewesen. - Dieses Buch gehört sicher nicht zu den stärksten des renommierten Jugendbuchautors, trotzdem sollte es natürlich in allen Büchereien zu finden sein. Helmer Passon Schlagworte:Antolin Klasse 6 Systematik: K Umfang: 181 S. Standort: K Haer ISBN: 978-3-407-79977-7
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.237/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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