Inhalt: medienprofile-Rezension Ein Roman über das Menschsein - vor allem aber eine Hymne an die Liebe. Der Ich-Erzähler Max betreibt eine Bar in Olten in der Schweiz. Er ist ein konservativer, beständiger Mensch, der die Einfachheit, die Routine und das Verwurzeltsein in seiner Heimatstadt liebt. Veränderung braucht er nicht zum Glücklichsein, wohl aber seine Kinder und die Liebe seiner Frau Tina. Das wird ihm besonders bewusst, als sie beruflich nach Paris geht und die beiden zum ersten Mal seit fünfundzwanzig Jahren getrennt sind. - Max erzählt von seinen Freunden, von seiner Familie und von den Menschen, die in seine Kneipe kommen. Seine Fabulierfreude scheint in jeder Beschreibung und in jedem wiedergegebenen Gespräch auf. Dabei geht es nicht um Spektakuläres, sondern um kluge Beobachtungen, das Nachsinnen über allgemeine Phänomene, die Frage, was das Wesentliche ist im Leben und die Lust am Erzählen. Immer wieder verliert Max sich in Geschichten, die ihn im Stil von "Was wäre, wenn ..." und "Es könnte ja sein, dass ..." aus seiner momentanen Situation davontragen. Das kluge, aber auch oft erheiternde Ergebnis dieser phantastischen Exkursionen macht den Reiz dieses Romans aus. Gut geeignet für jede Bücherei. Ulrike Braeckevelt Schlagworte:Bar, Besitzer, Dienstreise, Ehefrau, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Paris Systematik: Roman Umfang: 238 Seiten Standort: Roman Capu ISBN: 978-3-446-25267-7
Inhalt: Von drei Helden wider Willen erzählt Alex Capus in seinem neuen Roman: Vom Pazifisten Felix Bloch, der nach 1933 in den USA beim Bau der Atombombe hilft. Von Laura d Oriano, die Sängerin werden will und als alliierte Spionin in Italien endet. Und von Emile Gilliéron, der mit Schliemann nach Troja reist und zum größten Kunstfälscher aller Zeiten wird. Nur einmal können die drei einander begegnet sein: im November 1924 am Hauptbahnhof Zürich. Doch ihre Wege bleiben auf eigentümliche Weise miteinander verbunden. Capus treibt seinen Erzählstil des faktentreuen Träumens zu neuer Meisterschaft. Heiter und elegant, lakonisch und zart folgt der Erfolgsautor aus der Schweiz den exakt recherchierten Lebensläufen seiner Helden. Systematik: Roman Umfang: 281 S. Standort: Roman Capu ISBN: 978-3-446-24327-9
Festgefahren und zugeschneit muss ein Ehepaar eine Nacht in den Alpen überstehen. Max und Tina, das allen Capus-Fans aus "Das Leben ist gut" (BP/mp 16/940) bestens bekannte Langzeit-Ehepaar, überqueren gegen alle Warnungen an einem Winterabend mit dem Auto eine Passstraße im Greyerzer Land, werden von einem Schneesturm überrascht und bleiben stecken. Ein Räumfahrzeug ist vor dem nächsten Morgen nicht zu erwarten, und so gilt es, irgendwie die Nacht durchzustehen. Der fantasievolle Max beginnt, seiner bodenständig-kritischen Frau eine Geschichte zu erzählen, die sich in dieser Gegend um 1789 genau so zugetragen haben soll. Der arme Hirtenjunge Jakob und die Bauerntochter Marie verlieben sich unsterblich ineinander, eine Verbindung, die der reiche Bauer natürlich auf gar keinen Fall tolerieren kann. Eine klassische Königskinder-Geschichte also. Bis sie schließlich doch zusammenfinden, muss Jakob sich zunächst als Söldner für die Franzosen verdingen, während Marie tapfer jeden anderen Bräutigam ablehnt. Über abenteuerliche Umwege landet Jakob schließlich als Kuhhirte im Schlosspark von Versailles, wo eine Prinzessin auf ihn aufmerksam wird, deren romantische Seele von der unglücklichen Liebesgeschichte so berührt ist, dass sie sich in den Kopf setzt, Marie und Jakob zusammenzubringen. Aber dann bricht die Revolution in Frankreich aus ... Wie es dennoch zu einem Happy End kommt, davon erzählt Max seiner Tina, die ihn immer wieder unterbricht, wenn ihr die Geschichte zu unglaubwürdig oder zu kitschig wird. Doch alles ist laut Max genau so passiert, und die Wahrhaftigkeit seiner Erzählweise ist am Ende wesentlicher als der Wahrheitsgehalt. Ein weiterer Pluspunkt dieses grandiosen neuen Buches von Capus ist, wie warmherzig er das Verhältnis von Max und Tina beschreibt, auch wenn sie sich liebend gerne und sehr wortgewandt mit kleinen Sticheleien ärgern. In den großen Dingen des Lebens, in denen also, auf die es wirklich ankommt, sind sie sich immer einig. Insofern ist "Königskinder" auch ein wunderschöner, Mut machender Eheroman und außerdem ein Plädoyer fürs Erzählen. Unbedingte Empfehlung für jede Bücherei. Susanne Steufmehl Systematik: Roman Umfang: 184 Seiten Standort: Roman Capu ISBN: 978-3-446-26009-2
Inhalt: Geschichte einer großen Liebe, die alle Widrigkeiten wie Krieg und Trennung überdauert. (SL)
Die wunderbare Liebesgeschichte, voller Wärme und Humor, wird aus der Perspektive des Enkels erzählt, der nach dem Tod des über 80-jährigen Großvaters versucht, dessen Leben zu rekonstruieren. Der 17-jährige Léon Le Gall wird 1918 zum Arbeitsdienst an die Atlantikküste geschickt, wo er Louise kennen und lieben lernt. Bei einem Artillerieangriff der Deutschen werden sie schwer verletzt und getrennt. Sie halten einander für tot und treffen erst zehn Jahre später zufällig in der Pariser Metro wieder aufeinander. Léon ist inzwischen verheiratet und glücklicher Familienvater. Dennoch hat er Louise nicht vergessen und Louise ihn ebenso wenig. Von da treffen sie sich in unregelmäßigen Abständen; Louise bestimmt Ort und Zeitpunkt. Léons Familienleben leidet nicht unter diesem Doppelleben, seine Frau Yvonne erkennt, was Louise ihrem Léon bedeutet und duldet die Beziehung. Während des Zweiten Weltkriegs meldet sich Louise brieflich; sie ist in Afrika. Alex Capus erzählt die Geschichte einer unkonventionellen Liebe voller Zärtlichkeit und tiefem Verständnis, die bis zum Lebensende anhält: Zu Léons Begräbnis erscheint zum Erstaunen der vier Söhne, Tochter, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel eine zierliche alte Dame, um von der Liebe ihres Lebens, mit der sie nie zusammengelebt hat, Abschied zu nehmen. Ileana Beckmann Systematik: Roman Umfang: 314 S. Standort: Roman Capu ISBN: 978-3-446-23630-1
Inhalt: Buchprofile - Rezension Susanna wandert Mitte des 19. Jh. mit ihrer Mutter in die USA aus und reift in New York zu einer selbstbewussten Frau heran, die mutig und entschlossen ihren Weg geht. Der Vater von Susanna, Lukas Faesch, kehrt nach Ende seiner Dienstzeit als Legionär zu seiner Frau Maria und den Kindern nach Basel zurück und wird städtischer Verwalter auf Lebenszeit. Sein Freund, der junge Arzt Karl Valentiny, muss im Revolutionsjahr 1848 fliehen. In New York will er sich ein neues Leben aufbauen. Die Mutter von Susanna, die sich zu Karl hingezogen fühlt, folgt ihm und nimmt Susanna mit. Während sich Maria nie heimisch fühlen wird, fasst Susanna rasch Fuß und beginnt mit 16 Jahren Porträts zu malen. Bald hat sie durch Auftragsmalereien ein eigenes Einkommen, was ihr ein Gefühl der Unabhängigkeit vermittelt. Am liebsten umgibt sie sich mit Dandys, die ein unkonventionelles Leben führen. Mit 21 Jahren heiratet sie den Assistenten ihres Stiefvaters, der sie wieder verlässt, als sie ein Kind von einem anderen Mann erwartet. Fortan lebt Susanne mit Stiefvater Karl, der Mutter und dem kleinen Chris zusammen. Sie erleben den Einzug der elektrischen Beleuchtung und die fulminante Einweihung der Brooklyn Bridge. Chris ist besonders fasziniert von Sitting Bull, den er bei einer Wild West Show erlebt hat. Susanna malt für ihn ein Porträt des Indianerhäuptlings, das heute im State Museum von North Dakota hängt und reist mit ihm an den Missouri, um Sitting Bull zu warnen, da die Indianer leichtgläubig falschen Propheten folgen und überall im Land Geistertänze aufführen, beobachtet durch die alarmierte Armee. Die Geschichte einer herausragenden Frau und Künstlerin, die die Konventionen sprengt, entfaltet sich in diesem fesselnden Roman vor dem historischen Hintergrund der 2. Hälfte des 19. Jh. Sehr empfehlenswert! Gabriele Berberich Schlagworte:Historisches Systematik: Roman Umfang: 285 Seiten Standort: Roman Capu ISBN: 978-3-446-27396-2
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.236/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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