Inhalt: Rezension Die 14-jährige Svetlana lebt mit ihren Eltern, die aus der Ukraine stammen, in Schleswig-Holstein. Obwohl ihre gebildete Mutter nur in einem Supermarkt Arbeit findet, ist die Familie nicht unzufrieden und gerade Svetlana liebt das Lernen und die Schule. Aus diesem Grund freut sie sich unbeschreiblich, ein Stipendium als Externe auf dem nahegelegenen angesehenen Internat Erlenhof gewährt zu bekommen. Doch gleich am ersten Tag bekommt sie von ihren Klassenkameraden zu spüren, dass sie nicht in die Welt der Reichen passt und sie eigentlich keiner um sich haben möchte. Da Svetlanas Leistungen zudem sehr viel besser sind als die ihrer Mitschüler, verschlimmert sich ihre Lage nur noch. Was dann mit Anfeindungen und dem Ausschluss von Partys beginnt, steigert sich zu widerlichen SMS-Botschaften und abscheulichsten Fotomontagen im Internet. Schließlich kommt der Zeitpunkt, an dem sie es nicht mehr aushält und sich auf die Schienen legt. - Der Autorin gelingt es, den Leser eine Gänsehaut spüren zu lassen und tiefes Mitleid für das Mädchen zu empfinden. Der Roman zeigt, wie sehr einem Menschen allein durch Worte und psychischen Druck Schaden zugefügt werden kann. Ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch. Marlene Knörr Schlagworte:Antolin Klasse 6 Systematik: J Umfang: 253 S. Standort: J Blob ISBN: 978-3-570-13338-5
Inhalt: SMB-Rezension In dem realistischen Jugendroman gerät die sechzehnjährige Linda in die Neonazi-Szene Ostdeutschlands. Als Linda zufällig beobachtet, wie ihr Freund Dennis Händchen haltend und Küsschen gebend mit Ceylan durch die Straße läuft, ist sie stinksauer und wütend. Da kommt ihr Hannes gerade recht, der sich mit ihr am Abend zur Demo gegen das neue Flüchtlingsheim verabredet, das im schönen Mittelalterstädtchen Großwalden bei Weimar gerade eingerichtet wird. Auch Lindas Eltern, die gerade in ihrem Haus Fremdenzimmer eingerichtet haben, sind skeptisch, ob die Anwesenheit syrischer Flüchtlinge förderlich für den Fremdenverkehr sein würde. Nach der Demo geht Linda mit Hannes noch mit zur Löwenschänke, wo sie in eine Neonazi-Versammlung gerät. Sie ist dabei so naiv, das Foto, das sie von Dennis und Ceylan gemacht hat, herumzuzeigen. Am nächsten Morgen ist das Reinigungsgeschäft von Ceylans Eltern verwüstet. - Die bekannte und mit vielen Preisen ausgezeichnete Autorin Brigitte Blobel (Jg. 1942) hat sich eines brisanten und aktuellen Themas angenommen. Anschaulich stellt sie dar, wie schnell man in etwas hineingeraten kann, das größer ist, als dass man es alleine bewältigen könnte. Auch die Perspektive der Asylanten wird gezeigt anhand von Jacub Hamedi und seiner Eltern, die traumatisiert und doch hoffnungsfroh die Ausreise geschafft haben und im Aufnahmelager nahe Hamburg zunächst freundlich empfangen wurden. - Ein spannender Jugendroman, der mit einem Link am Ende auch Infos gibt, wie man aus der Neonazi-Szene wieder herauskommt. Für alle Büchereien dringend empfohlen. Karin Blank Schlagworte:Antolin Jugendbuch, Antolin Klasse 7-10, Asylbewerberunterkunft, Ausländerfeindlichkeit, Aussteigerin, Gewalttätigkeit, Jugendbuch, Liebeskummer, Mitläufer, Männliche Jugend, Rechtsradikalismus, Syrischer Flüchtling, Weibliche Jugend Systematik: J Umfang: 293 S. Standort: J Blob ISBN: 978-3-570-15551-6
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