Inhalt: SMB-Rezension In dem realistischen Jugendroman gerät die sechzehnjährige Linda in die Neonazi-Szene Ostdeutschlands. Als Linda zufällig beobachtet, wie ihr Freund Dennis Händchen haltend und Küsschen gebend mit Ceylan durch die Straße läuft, ist sie stinksauer und wütend. Da kommt ihr Hannes gerade recht, der sich mit ihr am Abend zur Demo gegen das neue Flüchtlingsheim verabredet, das im schönen Mittelalterstädtchen Großwalden bei Weimar gerade eingerichtet wird. Auch Lindas Eltern, die gerade in ihrem Haus Fremdenzimmer eingerichtet haben, sind skeptisch, ob die Anwesenheit syrischer Flüchtlinge förderlich für den Fremdenverkehr sein würde. Nach der Demo geht Linda mit Hannes noch mit zur Löwenschänke, wo sie in eine Neonazi-Versammlung gerät. Sie ist dabei so naiv, das Foto, das sie von Dennis und Ceylan gemacht hat, herumzuzeigen. Am nächsten Morgen ist das Reinigungsgeschäft von Ceylans Eltern verwüstet. - Die bekannte und mit vielen Preisen ausgezeichnete Autorin Brigitte Blobel (Jg. 1942) hat sich eines brisanten und aktuellen Themas angenommen. Anschaulich stellt sie dar, wie schnell man in etwas hineingeraten kann, das größer ist, als dass man es alleine bewältigen könnte. Auch die Perspektive der Asylanten wird gezeigt anhand von Jacub Hamedi und seiner Eltern, die traumatisiert und doch hoffnungsfroh die Ausreise geschafft haben und im Aufnahmelager nahe Hamburg zunächst freundlich empfangen wurden. - Ein spannender Jugendroman, der mit einem Link am Ende auch Infos gibt, wie man aus der Neonazi-Szene wieder herauskommt. Für alle Büchereien dringend empfohlen. Karin Blank Systematik: J Umfang: 293 S. Standort: J Blob ISBN: 978-3-570-15551-6
Inhalt: buchprofile-Rezension Nuri, Flüchtling aus Syrien, und Calvin, deutscher Neonazi, verlieben sich ineinander: mit brutalen Konsequenzen für beide. Calvin lebt in einer deutschen Küstenstadt in einem sozial schwachen Milieu, ist wenig gebildet, gehört einer Neonazi-Jugendgang an und kultiviert seinen Hass auf Ausländer. Nuri ist mit ihrer sehr gebildeten Familie aus Syrien geflohen, lebt im Asylbewerberheim direkt neben Calvins Wohnblock. Bei Frau Silbermann, einer Holocaust-Überlebenden lernen sich Nuri und Calvin kennen, Nuri ist sofort fasziniert von Calvin. Sie beginnt, ihm von Syrien zu erzählen, weckt sein Interesse und beginnt langsam, Calvins Vorurteile über Ausländer bzw. Asylbewerber zu widerlegen: sie ist weder ungewaschen noch ungehobelt, spricht fließend deutsch und sie fasziniert Calvin. Er ist hin und her gerissen zwischen Nuri und seiner Gang, obwohl er eine heimliche Beziehung zu Nuri beginnt, schläft er mit einem Mädchen aus der Gang, ist offiziell bei allen Plänen dabei, während er eigentlich Ausstiegsgedanken hegt. Als er schließlich den Mut dazu fasst, wird er brutal zusammengeschlagen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus lebt er kurze Zeit versteckt bei Nuris Familie, bis seine Gang das Asylbewerberheim in Brand steckt. Nuri kommt bei dem Versuch, Menschenleben zu retten, ums Leben. Calvin wird für tot erklärt und kommt in ein Zeugenschutzprogramm. - Wechselnd aus den Perspektiven Nuris und Calvins werden tiefe Einblicke in ihre jeweilige Biografie gegeben, beide absolut realistisch und teils beklemmend geschildert. Die Romeo-und-Julia-Geschichte zwischen Calvin und Nuri kommt nicht ohne Romantisierungen aus, Martin ist aber dennoch ein beeindruckender Roman gelungen, der für Leser aller Altersgruppen ein wichtiges und aktuelles, gesellschaftlich relevantes Thema ebenso fesselnd wie realistisch aufbereitet. Lesenswert und sehr empfohlen für Leser ab 15 Jahren aufwärts. Cornelia Klöter Systematik: J Umfang: 527 S. Standort: J Mart ISBN: 978-3-7891-4297-0
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