Inhalt: buchprofile-Rezension Vielschichtiger Thriller aus den Dolomiten. Der amerikanische Dokumentarfilmer Jeremiah Salinger kommt mit seiner Frau Annelise und der gemeinsamen Tochter Clara nach Südtirol. Annelises Heimat ist das (fiktive) Dorf Siebenhoch an der (realen) Bletterbach-Schlucht in den Dolomiten. Über seinen Schwiegervater kommt Salinger in Kontakt mit der Bergrettung und ist von deren Arbeit so fasziniert, dass er mit Dreharbeiten für einen Film über deren dramatische Rettungsaktionen beginnt. Bei einem Einsatz wird der Rettungshubschrauber von einer Lawine erfasst, alle Insassen kommen ums Leben, nur Salinger überlebt - und kämpft fortan mit einem schweren Trauma. Er beginnt über einen Vorfall aus dem Jahr 1985 zu recherchieren, als in der Bletterbach-Schlucht drei Menschen bestialisch ermordet wurden. Er will unbedingt die Wahrheit über dieses Massaker herausfinden. - Es ist ein dunkles, hartes Buch, das ein Südtirol jenseits der Tourismuswerbung zeigt. Der Ich-Erzähler Salinger ist kein einfacher, sympathischer Held. Aber das Buch entwickelt einen faszinierenden Sog, der den Leser in die Geschichte hineinzieht. (Übers.: Verena von Koskull) Marion Sedelmayer
Aus dem Italienischen von Verena von Koskull Systematik: Roman Umfang: 471 S. Standort: Roman Dand ISBN: 978-3-421-04759-5
Kriminelles Handeln durchzieht über Generationen ein abgelegenes Bergtal in Südtirol. Marlene, die junge Frau eines Südtiroler Gangsters, will ihrem eiskalten Ehemann entkommen. Der Ehemann aus ärmsten Verhältnissen ist infolge seiner Kindheitserlebnisse mit Nazi-Schergen auf die schiefe Bahn geraten. Marlene flieht mit dem Auto in die Berge, verunglückt aber in einem abgelegenen Seitental. Dort findet sie ein kräuterkundiger Bergbauer und päppelt sie wieder auf. Doch den kauzigen alten Mann und seinen Hof umgibt ein düsteres Geheimnis: Er hat seinen Vater auf dem Gewissen, der wiederum die geliebte Schwester auf dem Gewissen hat. Während Marlene wieder zu Kräften kommt, verstrickt sich ihr Mann auf der Suche nach ihr immer tiefer in die Fänge eines in großem Rahmen agierenden kriminellen Syndikats. - Erwartet der Leser, dass die Frau durch ihre Flucht in eine wohlmeinendere Welt kommt, formt der Autor den vermeintlichen Retter Schritt für Schritt zu einem Menschen mit eigenen Gesetzen um. Stellt man sich beim Lesen die als Urlaubsregion geschätzte Südtiroler Landschaft vor, läuft einem das Grauen nur so über den Rücken. Denn wo man Idylle erwartet hat, tun sich Abgründe an Gemeinheit und Verbrechen auf.
(Übers.: Susanne Van Volxem u. Olaf Matthias Roth) Pauline Lindner Systematik: Roman Umfang: 432 Seiten Standort: Roman Dand ISBN: 978-3-421-04806-6
Zeit- und Kriminalgeschichte aus Dresden im Jahr 1948. Im Juni 1948 ist es unerträglich heiß in Dresden, das immer noch voller Trümmer und Ruinen ist. Oberkommissar Max Heller, der unter der Hitze und dem allgegenwärtigen Staub leidet, wird zu einem Trümmergrundstück gerufen, in dem ein toter Junge aufgefunden wurde. Es sieht nach einem Unfall aus. Aber Heller hat ein ungutes Gefühl. In der Schule werden seine Nachforschungen ungut aufgenommen; sogar die Direktorin verhält sich sehr unkooperativ, ja regelrecht feindlich. Auch die Familie des Jungen mauert. Heller kommt dann aber so allmählich dahinter, dass es eine Gruppe Jugendlicher gibt, die in illegale Machenschaften verwickelt ist, und Erwachsene in der Schule sind auch beteiligt. Es geht um Diebstahl von Lebensmittelmarken, Arzneien, Brennstoffe und anderes. Und dann explodiert in einem Ruinengelände ein Blindgänger, der weitere Jugendliche aus der Schule tötet ... - Der Autor siedelt seine Geschichte in einem Umfeld an, das sehr gekonnt und realistisch geschildert wird. Sowohl die politischen als auch die sozialen Umstände sind durchweg thematisiert. Wer sich in Dresden auskennt, merkt, wie detailreich die Örtlichkeiten beschrieben sind. Das ist ein Roman, der auch ohne die Krimihandlung bemerkenswert wäre. So ist das ein spannendes zeitgeschichtliches Buch mit glaubhaften Protagonisten. Hilfreich ist ein Glossar, das über die zahlreichen Abkürzungen in der sowjetischen Zone informiert. Bestens empfohlen für alle Büchereien. Erwin Wieser Systematik: Roman Umfang: 381 Seiten Standort: Roman Gold ISBN: 978-3-423-26201-9
Inhalt: Endlich! Nach "1793" die mit Spannung erwartete Fortsetzung vom preisgekrönten Spiegel-Bestsellerautor Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor. Systematik: Roman Umfang: 559 Seiten Standort: Roman Natt ISBN: 978-3-492-06194-0
Inhalt: "Ein Meisterwerk. Ein wilder und ungewöhnlicher Mix, der das ganze Krimigenre revolutioniert." Arne Dahl Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausamen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für "besondere Verbrechen" zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten ...
Der Nummer-1-Bestseller aus Schweden Systematik: Roman Umfang: 494 Seiten Standort: Roman Natt ISBN: 978-3-492-06131-5
Inhalt: BUCHPROFILE - REZENSION Wildschweinjagd, Mord und Rotwein. Der sardische Autor Matteo Locci erzählt unter dem Pseudonym Gesuino Némus eine Mordgeschichte aus einem kleinen Dorf. Pfarrer Don Cossu (Verfechter des Konjunktivs), Maresciallo De Stefani (aus Norditalien), Matteo Trudini (seltsam hochbegabt), Gesuino Némus (einer der Erzähler) und Torre Baccanti (Barista) sind die Hauptfiguren einer schrägen, eigenwilligen, abgedrehten, verschlungenen Geschichte aus dem Jahr 1967, gerade zur Zeit der ersten Mondlandung. Matteos Vater wird ermordet aufgefunden, wer ist der Täter? Aus mehreren Perspektiven werden die Hintergründe der Tat schließlich nach langen Jahren aufgedeckt und der Täter wird entlarvt. Mit viel Lokalkolorit und den eingestreuten Ausführungen aus der "Theologie des Wildschweins" erfährt der Leser viele Geheimnisse aus dem sardischen Alltagsleben in einem kleinen Dorf, verbunden mit viel Rotwein (dem lokalen Cannonau) und deftigem Essen. - Wer einmal weg von Leberkäs, dunklen skandinavischen Nächten und wilden amerikanischen Verfolgungsjagden unterwegs sein will, findet hier eine neue Heimat. Wilfried Funke Systematik: Roman Umfang: 284 Seiten Standort: Roman Nému ISBN: 978-3-96161-098-3
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