Inhalt: medienprofile-Rezension Durch einen kleinen Jungen wird der "Große Zabbatini" im Alter an seine eigene Kindheit erinnert. Nach dem Besuch im Zauberzirkus fasst der fünfzehnjährige Mosche Goldenhirsch einen Entschluss: Er will Zauberer werden und schließt sich aus diesem Grund besagtem Zirkus an, der nach Deutschland weiterreist. Dass der Halbmondmann in Wirklichkeit gar kein kriegsversehrtes Gesicht hat und die schöne Perserin eine kokette Berlinerin ist, der er trotzdem nicht widerstehen kann, das begreift Mosche erst auf seiner Reise. Gleichzeitig lernt er eine Welt des Zaubers und der Lügen kennen. Mit der Zeit verstrickt sich Mosche Goldenhirsch, alias der Große Zabbatini, immer mehr in ein Lügennetz, in dem er sich letztlich verfängt. Etwa achtzig Jahre später muss der kleine Max Cohn erfahren, wie es ist, ein Held zu werden und die Kinderwelt hinter sich zu lassen. Dennoch versucht er mit allen Mitteln, seine Eltern wieder zusammenzubringen, die kurz vor der Scheidung stehen. Dies versucht er mit einem Liebeszauber, den er auf einer alten Schallplatte seines Vaters gefunden hat, auf der der Große Zabbatini seine Zaubersprüche spricht. Doch just an der Stelle des Liebeszaubers, mit dem er die Ehe seiner Eltern wieder kitten will, hat die Platte einen Sprung. Der Einzige, der da noch weiterhelfen kann, ist der alte Zauberer selbst ... Und wie sich herausstellt, hängen die Geschichte des kleinen Jungen und die des Magiers im Ruhestand auf verstrickte Weise zusammen. - Ein sehr zu empfehlender Roman, der uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Welt der Lügen aufdeckt. Clara Schott Systematik: Roman Umfang: 395 Seiten Standort: Roman Berg ISBN: 978-3-257-06955-6
Die Geschichte einer deutschen Familie im südamerikanischen Exil. 1954. Hans Ertl, seine Frau Aurelia und seine drei Töchter Monika, Heidi und Trixi, leben seit eineinhalb Jahren in Bolivien. Der exzentrische Münchner, einst Rommels Fotograf und Leni Riefenstahls Kameramann, war im Nachkriegsmünchen verfemt und gegen den Widerstand seiner Frau und Töchter mit seiner Familie nach La Paz geflohen. Der rastlose Mann ist viel als Bergsteiger unterwegs, aber seine Familie kann sich im Andenstaat nur sehr schwer eingewöhnen - die Sprache, die Höhenlage und die chaotischen Lebensbedingungen machen ihnen schwer zu schaffen. Und sie merken auch, dass sie hier immer nur Fremde bleiben werden, Zuzügler aus einer anderen Welt. Trotzdem verstrickt sich die älteste Tochter Monika bald immer mehr in das Umfeld der Guerilla, denn die Indios leben in Bolivien weiterhin in Armut, trotz der Revolution von 1952, seit der sie wählen und Land besitzen dürfen. Am Ende verliert sie alles Augenmaß und wird zur Terroristin. - In seinem brillanten zweiten Roman, dem ersten in deutscher Übersetzung, erzählt Rodrigo Hasbun auf nachdenklich stimmende Weise von den verlorenen Hoffnungen und schwierigen Orientierungsversuchen einer deutschen Familie im südamerikanischen Exil. Der Autor schreibt atmosphärisch dicht, mit klarer Sprache und besticht durch tiefe Blicke in die seelischen Abgründe seiner Protagonisten. Das kleine Meisterstück moderner Erzählkunst ist eine Bereicherung für jede Bücherei. (Übers.: Christian Hansen) Günther Freund Systematik: Roman Umfang: 142 Seiten Standort: Roman Hasb ISBN: 978-3-518-42764-4
Inhalt: buchprofile-Rezension Ein Mord in Damaskus und eine Liebe, die Leben retten kann. Erzählt wird die Geschichte des syrischen Exilanten Salman, der nach seiner Flucht aus Syrien in Rom eine zweite Heimat findet und Anfang Dezember des Jahres 2010 nach einer Generalamnestie voller Sehnsucht in seiner Heimat Damaskus seine Familie besucht. Dort wird er nach kurzer Zeit von einem missgünstigen und geldgierigen Verwandten in hoher Geheimdienstposition verunglimpft und verfolgt, so dass ihm eine Gefängnisstrafe und die Hinrichtung drohen. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt die Liebesgeschichte von Karim und Aida, die aus vielen Rückblicken auf ihre Vergangenheit besteht. Beide Erzählstränge haben als verbindendes Element Sophia, Salmans Mutter und die Geliebte Karims in dessen Jugend. Damals geriet Karim unter Mordverdacht und Sophia rettete sein Leben. Nun braucht sie Karims Hilfe, um ihren einzigen Sohn Salman zu retten. - Der Roman gewährt Einblick in die arabische Kultur, die syrische Denkweise und die Situation in Syrien zu Beginn der Revolution gegen Assad. Auch an interessanten kulturellen Vergleichen spart Rafik Schami nicht und stellt bei allen Konflikten und Auseinandersetzungen die Himmelsmacht der Liebe mit Recht und Vehemenz ganz obenan. Ein Muss für alle Büchereien. Eva Riggs Systematik: Roman Umfang: 475 S. Standort: Roman Schami ISBN: 978-3-446-24941-7
Inhalt: BUCHPROFILE - REZENSION Das Drama der deutschen Exilanten in Südfrankreich 1940. Hitler hat Frankreich im Blitzkrieg besiegt, die Vichy-Regierung ist nur ein Spielball in der Hand der Nazis. Millionen Menschen fliehen ins unbesetzte Südfrankreich, darunter auch viele bekannte deutsche Publizisten, Literaten und Künstler, exemplarisch genannt Anna Seghers, Hannah Arendt, Franz Werfel, Lion Feuchtwanger, Heinrich und Golo Mann oder Walter Benjamin. Alle hoffen, dort Visa in die USA oder andere sichere Länder zu bekommen. Ein Schlüssel dazu ist der mutige junge Amerikaner Valery Fry, der in Marseille eine Hilfsorganisation aufgebaut hat, die Visa besorgen kann und die besonders gefährdete Personen außer Landes bringen will, z.T. auf abenteuerlichen Wegen über die Pyrenäen. - Wer vielleicht schon einmal in Sanary-sur-Mer vor der Gedenktafel mit all den Namen der hier nahe Marseille gestrandeten deutschen Intelligenz stand und mehr über deren Schicksale wissen will, der erfährt in diesem sehr gut recherchierten und fast romanhaften Sachbuch (dem Folgetitel des Bestsellers "Februar 33. Der Winter der Literatur" des gleichen Autors), wie hart und lebensgefährlich das Leben der Exilanten - und ihrer mutigen Frauen! - in den Jahren 1940 und 1941 und auch noch später in Südfrankreich gewesen ist, viele von ihnen mussten lange unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern leben, und so manche überlebten nicht. Im Spätsommer 1941 muss Valery Fry Frankreich verlassen, damit ist ein Kapitel der Mitmenschlichkeit geschlossen. - Ein ergreifendes Buch, dem man nur viele Leser:Innen wünschen kann und das in keiner Bücherei fehlen darf! Michael Sanetra Systematik: Bi 1, , Ge 5.525 Umfang: 351 Seiten, Illustrationen Standort: Bi 1 Witt ISBN: 978-3-406-81490-7
Regina erlebt das Abenteuer der Emigration nach Kenia an der Seite ihrer Eltern, die 1938 Oberschlesien verlassen müssen. Rasch erliegt Regina dem Zauber Afrikas. Systematik: Roman Umfang: 364 S. Standort: Roman Zwei ISBN: 978-3-453-81129-4
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