Inhalt: Die mit Paul Auster verheiratete Schriftstellerin mit den internationalen Bestsellern "Was ich liebte" (BA 3/03) und "Die Leiden eines Amerikaners" (BA 5/08) erlitt beim Halten einer Gedenkrede anlässlich des Todes ihres 2 1/2 Jahre zuvor gestorbenen Vaters einen heftigen Schüttelanfall. Redeangst oder Panikattacken kannte sie vorher nie. Als sich der Tremor bei einem weiteren Vortrag wiederholte, wollte sie genauer verstehen, was mit ihr geschah. Die Diagnose "Es seien ihre Nerven" erschien ihr zu banal. So begann sie ausgehend von ihrer eigenen Betroffenheit die psychische Disposition des modernen Menschen mitsamt den neurobiologischen Grundlagen zu erforschen und sich mit psychisch bedingten Krankheitsbildern wie der hysterischen Konversionsstörung oder der Migräne auseinanderzusetzen. Ein aus einer genauen Selbstbeobachtung entstandenes, faszinierendes Sachbuch, das gut recherchiert ist und das von ihrer Gemeinde sicherlich mit großem Interesse aufgenommen werden wird. Außerdem kann man mit Medienecho rechnen. Ansonsten einsetzbar wie die Bücher von Oliver Sacks (z.B. "Migräne", BA 9/94). (2)
Aus dem Engl. übers. Systematik: Bi 2, , Me 6.12 Umfang: 235 S. Standort: Bi 2 Hust ISBN: 978-3-498-03002-5
Inhalt: Ein lebenskluger und grandios erzählter Roman über eine Frau, die durch die schwere Krise ihrer Liebe wieder mehr zu sich selbst findet. (SL) Man kann es sich fast denken: Der Inhalt dieses melancholisch-lebensklugen Romans der berühmten US-amerikanischen Autorin straft den Titel Lügen. Obwohl die von ihrem Mann Boris schnöde wegen einer Jüngeren verlassene Ich-Erzählerin die nächste Zeit "ohne Männer" verbringt, kreisen ihre Gedanken vor allem um ihre dreißigjährige Ehe mit diesem Mann, den sie hasst, liebt und vermisst. "Das Problem war, dass sich zig Borisse in meinem Kopf befanden. Er lief überall herum." (S. 109) "Sein Abgang hatte (sie) zerrissen und (sie) schreiend in eine Anstalt befördert." (S. 215) Als der Ehemann am Ende, abserviert von seiner französischen Geliebten, zur Vernunft kommt und zu ihr zurückfindet, reagiert sie auf diese Wendung der Dinge aber mit gemischten Gefühlen und auch der Leser wird nicht mit einem kitschigen Happy-End beglückt. Inzwischen hat sich im Leben Mias nämlich manches verändert. Die Gespräche mit ihrer Psychotherapeutin, die aufwühlenden Erfahrungen mit einem Literaturkurs pubertierender Mädchen und vor allem eine intensive Begegnung mit ihrer alten Mutter und deren Freundinnen im Seniorenheim lassen sie innehalten und über ihr Leben nachdenken: "Wir sind so seltsame Geschöpfe, wir Menschen." (S. 165) Die Ich-Erzählerin nimmt den Leser - fast in der Romantradition des 19. Jh. - an der Hand und lässt ihn unmittelbar an ihrem Handeln, ihren Reflexionen, Ängsten und Hoffnungen teilnehmen: "Wie soll ich erzählen, fragt ihre traurige, hirnrissige Heulsuse von Erzählerin. Wie soll ich es erzählen?" (S. 159) Freilich überlässt man sich dieser überaus klugen, schonungslos ehrlichen Protagonistin, die offensichtlich mit der Autorin viel gemein hat, mit Zuneigung und bedingungsloser Bewunderung. Denn wie in diesem großartigen Roman erzählt wird, ist alles andere als traditionell. Sehr zu empfehlen! (Übers.: Uli Aumüller) Helmer Passon Systematik: Roman Umfang: 299 S. Standort: Roman Hust ISBN: 978-3-498-03010-0
Inhalt: perlentaucher.de: Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.05.2015 (SZ. v. 02.05.15, Feuilleton, S. 18) Etwas monströs, aber auch brillant und schließlich gelungen findet Rezensentin Meike Fessmann Siri Hustvedts Versuch, einen Essay über das Künstlerinnendasein unter Männern in Romanform zu gießen. Fragen um Ruhm und Anerkennung stellt die Autorin anhand einer fiktiven Künstlerin-Figur in der New Yorker Szene in der Zeit um 9/11 herum, erläutert Feßmann. Hustvedts Idee, Leben und Werk der Künstlerin mittels Herausgeberfiktion zu präsentieren, scheint der Rezensentin ebenso überzeugend wie die mit einigem diskursiven Aufwand zutage geförderten Wahrheiten, auch wenn der im Buch dargestellte Kunstmarkt eher museal wirkt, wie Feßmann findet. Systematik: Roman Umfang: 512 S. Standort: Roman Hust ISBN: 978-3-498-03024-7
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